Obernkirchen (de.). Das 73. Jahn-Bergturnfest ist genauso Vergangenheit wie das parallel ansgesetzte 42. Schaumburger Kinder- und Jugendturnfest. Und eines steht fest: Es hat nichts von seiner Faszination verloren, obwohl nicht zu übersehen war, dass die Beteiligung doch etwas rückläufig gewesen ist. Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen doch einmal Gedanken darüber machen, ob und wie möglicherweise Änderungen im Angebot und Ablauf zu verwirklichen sind.

Aller guten Dinge sind drei: Beim turnerischen Dreikampf tummeln sich viele Kinder gleichzeitig auf der Turnwiese.

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Nachdem bereits am Sonnabend 85 Trampolinturner in der Rintelner Kreissporthalle ihr Können unter Beweis gestellt hatten und 220 Teilnehmer beim Zeltlager auf dem Bückeberg zusammenkamen, waren es etwa 350 Turnerinnen und Turner, die sich auf den Anlagen rund um das jbf-Centrum in den unterschiedlichsten Disziplinen präsentierten.
Vermisst wurden dabei die Faustballspieler, die eigentlich zur festen Einrichtung des Bergturnfestes gehörten. Die genauen Gründe, weshalb sie dieses Mal nicht mit von der Partie waren, blieben allerdings im Dunkeln.

Ein derartiges Sportfest ist nur zu bewältigen, wenn in ausreichender Zahl freiwillige Helfer zur Verfügung stehen. Das Team um den Vorsitzenden des Bergturnfest-Ausschusses, Olaf Köhler, sowie Monika Wahlmann und Cornelia Peter hatte wieder alle Register gezogen, damit das breitensportliche Spektakel weitgehend ohne Pannen ablaufen konnte. Beim Trampolinturnen in der Rintelner Kreissporthalle war jedoch am Sonnabend eine 15-jährige Teilnehmerin vom Beckedorfer SV beim Abgang vom Trampolin gestürzt und hatte sich dabei einen Armbruch zugezogen.
Der Turnkreis Schaumburg bot im Rahmen des Bergturnfestes wieder einen Kreiswandertag an. Unter Leitung von Wanderwart Günter Pfalzer beteiligten sich daran 67 Männer und Frauen aus Wölpinghausen sowie vom Post SV Stadthagen, von der VT Rinteln und vom DSC Feggendorf. Diese trafen gegen 11.30 Uhr auf dem Berg ein, den sie nach entsprechender Stärkung wieder in Richtung Ausgangsposition ihrer Tour bei Wendthagen verließen.

Großer Andrang herrschte beim leichtathletischen Dreikampf, beim Dreikampf Geräteturnen und bei den Staffelläufen. Positiv war zu vermerken, dass die Zeitpläne weitgehend eingehalten werden konnten. Nicht unerwähnt sollte aber auch bleiben, dass es in einigen Übungsbereichen zu überlangen Wartungszeiten kam, was nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen war, dass die Wertungsrichter teilweise etwas überfordert schienen.

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Zu den Besuchern auf dem Bückeberg gehörte auch der ehemalige Turnkreisvorsitzender Kurt Otto – „ich wollte endlich einmal ein Baumstammwerfen absolvieren“ – der sich insgesamt zufrieden über den Ablauf des Turnfestes äußerte.
Ähnlich positiv fiel auch das Fazit des derzeitigen Turnkreisbosses André Bödeker aus, der gemeinsam mit Helga Bresche und Monika Wahlmann die Siegerehrung vornahm. Zuvor hatte allerdings noch das traditionelle Tauziehen auf dem Programm gestanden, das in der Klasse Jahrgang 1997 und jünger von der ersten Mannschaft des VfL Bückeburg vor dem DSC Feggendorf und der VT Rinteln gewonnen wurde. In der Klasse Jahrgang 1993 bis 1996 gewann die erste Mannschaft des TSV Steinbergen vor der VT Rinteln und dem VfL Bückeburg.

Die Turnfestsieger wurden mit Urkunden bedacht – Turnkreismedaillen gab es für alle Teilnehmer. Auch für das leibliche Wohl der Teilnehmer und Besucher auf dem Berg war in jeder Beziehung gesorgt. Auch dabei war sichergestellt, dass jeder auf seine Kosten kommen konnte.
Neu im Angebot auf dem Bückeberg ist der Hermann-Harting-Gedächtnislauf zur Erinnerung an den jahrzehntelangen Schaumburger Turnkreisvorsitzenden. Über die Zehn-Kilometer-Distanz gewannen Astrid Schubert vom VfL Bückeburg und Matthias Metzdorf vom DSC Feggendorf, beim Sieben-Kilometer-Walking siegten Martina Döllner vom VfL Bückeburg und Ralf Leska aus Petershagen.

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Das Bergturnfest ist und bleibt „in“. Das heißt sicher nicht, dass es hier und da nicht einmal zu Veränderungen kommen wird, denn auch ein derartiges sportliches Spektakel kann sich der Entwicklung nicht entziehen und muss mit der Zeit gehen. Ein Turnfestteilnehmer sprach „von einem großen Familientreffen“, das es in dieser Form im weiten Umkreis nicht mehr zu finden gebe. Insofern ist das Jahn-Bergturnfest eine Institution, die es zu erhalten und zu fördern gilt.

Veröffentlicht am 23.06.2008 22:01 Uhr (Schaumburger Nachrichten)
Zuletzt aktualisiert am 23.06.2008 22:03 Uhr